Postgradualer Universitätskurs – Der Arzt als Unternehmer

Postgradualer Universitätskurs

Der Arzt als Unternehmer

§ 1. Zielsetzung

Die 3 wichtigsten Lehrgangsziele:
Die Erlangung des notwendigen betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Wissens. Die Fähigkeit zur Lösung von betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragestellungen in Arztpraxen. Die Umsetzung von betriebswirtschaftlichen Konzepten in die Arztpraxis. Die betriebs- wirtschaftliche Führung und das Marketing der Arztpraxis. Die Entwicklung der Bereitschaft zur unternehmerischen Weiterbildung.

§ 2. Dauer und Gliederung

Der Universitätskurs dauert ein Semester. In diesem Semester sind insgesamt 90 Unterrichtseinheiten zu absolvieren, die in 6 Blöcken á 15 Unterrichtseinheiten angeboten werden. Der Universitätskurs wird in Salzburg abgehalten. Jede Blockeinheit beginnt am Freitag um 14.00 Uhr und endet am Samstag um 18.00 Uhr. (Termine: 23.03./24.03.07, 13./14.04.07, 04./05.05.07, 01./02.06.07, 15./16.06.07, 29.06./30.06.07).

§ 3. Voraussetzung für die Zulassung

Voraussetzung für die Zulassung zum Universitätslehrgang ist ein anerkannter akademischer Studienabschluss der Medizin oder Zahnmedizin.

§ 4. Der Universitätskurs besteht aus folgenden Lehrveranstaltungen:

I. Finanzen (Dorfmayr, Reitegger)

1. Finanzplanung
1.1. Kapitalbedarf für Anlagevermögen (für Investitionen)
1.2. Kapitalbedarf aus der Betriebstätigkeit

2. Kapitalbeschaffung
2.1. Arten der Finanzierung
Eigen- und Fremdfinanzierung, Finanzierungsformen
2.1.1. Abstattungskredit / Einmalkredit
In Euro/Fremdwährung, Pauschalraten oder endfälliger Kredit
2.1.2. Betriebsmittelkredit
2.1.3. Überziehungskredit
2.1.4. Kreditgewährung
Welche Unterlagen muss ich beim Bankgespräch mitbringen, damit ich
einen Kredit beantragen kann?
Welche Kriterien sind der Bank in Bezug auf die Konditionengestaltung
bei einer Finanzierung wichtig (Stichwort Basel II)?
Wie kann ich auf diese Kriterien Einfluss nehmen?
2.1.5. Leasing
2.1.6. Bankgarantien
2.2. Problem der Sicherheiten
2.2.1. Schuldrechtliche Kreditsicherungsmittel
Schuldbeitritt/Mitschuldnerschaft, Bürgschaft, Garantie, Wechsel
2.2.2. Mobiliarsicherheiten
Faustpfand, Bezugsverpfändung, Versicherungen,
Eigentumsvorbehalt, Sicherungseigentum
2.2.3. Immobiliarsicherheiten
Darlehenshypothek, Höchstbetraghypothek,
Anmerkung der Rangordnung
2.3. Vor- und Nachteile der Fremdkapitalfinanzierung
Auswirkungen einer Kreditaufnahme, Finanzierungsregeln
bzw. optimale Kapitalstruktur, Schwachstellen

3. Vermögensveranlagung
3.1. Ganzheitliche Vermögensplanung
3.2. Gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge
3.3. Private Vermögensanlage im Spannungsfeld zwischen Ertrag und Risiko (Sparbuch, Anleihen, Aktien, Investmentfonds, etc.)
3.4. Der Weg zur Finanziellen Unabhängigkeit

II. Marketing (Klinger)

1. Praxismarketing
1.1. Erstellung eines Marketingkonzeptes
1.2. Betreiben Sie Nischenpolitik
1.3. Praxisjournal selbstgemacht
1.4. Scanning – Konkurrenz-Analyse
1.5. Standortanalyse
1.6. Mehr-Service
1.7. Weiter-Empfehlungsmanagement
1.8. Patientenfragebogen

2. Public Relations
2.1. Imagebildung
2.2. Ausgewählte PR-Maßnahmen

3. Werbung
3.1. Wie darf ich werben?
3.2. Machen Sie für sich Werbung
3.3. Ausgewählte Werbemaßnahmen

III. Recht (Klinger, Pfeil, Pletzer)

1. Zustandekommen und rechtliche Auswirkungen des Behandlungsvertrages zwischen Arzt und Patient

2. Die ärztliche Aufklärungspflicht
2.1. Umfang, und Zeitpunkt der Patientenaufklärung
2.2. Dokumentation der Patientenaufklärung

3. Die Haftung des Arztes für Behandlungsfehler und Aufklärungsmängel (Schadenersatzrecht)

4. Arzt und Strafrecht

5. Überblick über die Patientenrechte

6. Wichtige Fragestellungen aus dem Ärztegesetz (Verschwiegenheitspflicht, Auskunftspflichten, etc.)

7. Arzt und Sachverständiger

8. Arbeits- und Sozialversicherungsrecht für Ärzte

8.1. Rechtsgrundlagen, Arbeitsvertrag
8.2. Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsverhältnis
8.3. Beendigung eines Arbeitsverhältnisses
8.4. Sozialversicherungspflicht der Ärzte

9. Die Ordinationsmiete
9.1. Mietvertrag
9.2. Betriebskostenabrechnung
9.3. Probleme einer Gemeinschaftspraxis
9.4. Sonderfragen

10. Arzt und Steuern
10.1. Überblick über das Einkommensteuerrecht
10.2. Wie organisiere ich meine Buchhaltung?
10.3. Wie bereite ich meinen Jahresabschluss vor?
10.4. Der Arzt als Arbeitgeber
10.5. Der Arzt und das Finanzamt
10.6.Umsatzsteuer
10.7. Sonstige Steuern

IV. Unternehmensführung (Filip, Klinger)

1. Führung einer Arztpraxis (Einführung)

2. Organisation einer Arztpraxis

3. Mitarbeiterorientierung geht vor Patientenorientierung
3.1. Präsentation einer Studie
3.2. Was tun mit leistungsschwachen Mitarbeitern?
3.3. Mitarbeiterauswahl (DISG – Persönlichkeitsmodell)

4. Der Umgang mit Ihren Mitarbeitern, Patienten, Geschäftspartnern unter Einsatz von NLP Techniken
4.1. Voraussetzungen für gute Kommunikation
4.2. NLP-Einblicke (Gruppenübungen)

5. Personal Leadership
5.1. Übernehmen Sie Verantwortung
5.2. Die Macht der Konzentration
5.3. Veränderungen meistern, Entscheidungen treffen
5.4. Stress vermindern, Das „Neue“ Zeitmanagement

6. Ideen zu mehr Erfolg in der Arztpraxis
6.1. Ohne klare Ziele kein Erfolg
6.2. Die 4 Hebel zur Erfolgsverbesserung

7. Planung Ihrer Kosten, Umsätze und leider auch Ihrer Steuern

8. Wie man Patienten begeistert
8.1. Positive Mundpropaganda, Aktives Empfehlungsmanagement
8.2. Patientenforum & Patientenfragebogen
8.3. Patientenbeschwerden – eine Chance zum Verbesserungsprozess
8.4. Die Bedeutung von Standards

V. Unternehmensgründung (Klinger, Magometschnigg)

1. Warum gründet man eigentlich eine Arztpraxis

2. Was ist der Sinn, der Zweck eines jeden Unternehmens (Arztpraxis)?

3. Arbeiten Sie nicht nur in, sondern auch an Ihrer Arztpraxis

4. Gründung einer Arztpraxis aus der Sicht des Arztes

5. Gründung einer privaten Krankenanstalt aus ärztlicher Sicht

6. Einzelkämpfer oder Ärztezentrum?

VI. Neue Medien (Mrazek)

1. Grundlagen der Kommunikation im Internet

2. Chancen / Gefahren / Potentiale

3. Rechtliche Situation

4. E-Mail das beste Kommunikations- und Marketinginstrument

5. Kommunikation und Recherche im Internet

6. Die eigene Website! Was soll sie können, was erwarten meine Patienten. Was darf sie kosten.

7. Tipps und Tricks für den Umgang mit Internet-Anbietern

VII. Versicherungen (Wiser)

1. Rechtsgrundlagen, Versicherungsvertragsgesetz

2. Allgemeine Vertragsgrundlagen und Versicherungspartner

3. Schadenersatzrecht und Haftung eines Arztes bzw. welche Versicherungen sind unverzichtbar?

4. Worauf ist beim Abschluss von Versicherungen zu achten?

5. Überblick über die verschiedenen betrieblichen und privaten Versicherungen von Ärzten

Total 90 Stunden

§ 5. Teilnahmebedingungen

Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss (Diplom) ist die
persönliche Anwesenheit bei mindestens 75% der Dauer des Universitätskurses.

§ 6. Unterrichtsgeld

Um die Teilnehmerzahl gering zu halten, wurde die Lehrgangsgebühr mit € 2.450,– festgelegt.

§ 7. Durchführung

Der Universitätskurs wird zur wirtschaftlichen und organisatorischen Unterstützung in Zusammenarbeit mit der Business School der Universität Salzburg (SMBS) und der Beratungsgruppe SFÄ Steuer- und Unternehmensberatung für Ärzte durchgeführt.

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